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Heizung tauschen: Wann sich der Wechsel lohnt und was das Gesetz vorschreibt

Aktualisiert: 4. Feb.

Der Austausch einer alten Heizung gegen ein modernes, effizientes System ist nicht nur aus ökologischen Gründen sinnvoll, sondern kann auch langfristig Kosten sparen und den Wohnkomfort erheblich steigern. Aufgrund steigender Energiepreise und neuer gesetzlicher Vorgaben gewinnt das Thema zunehmend an Bedeutung. In diesem Beitrag erfährst du, wann ein Heizungstausch sinnvoll ist, welche gesetzlichen Vorgaben gelten und welche modernen Heizsysteme infrage kommen.

 

Warum sollte man die Heizung austauschen?

  1. Energieeffizienz steigern – Moderne Heizsysteme arbeiten effizienter und verbrauchen weniger Energie, was zu niedrigeren Heizkosten führt.

  2. Umweltfreundlichkeit – Der Umstieg auf erneuerbare Energien reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich und trägt zum Klimaschutz bei.

  3. Gesetzliche Anforderungen – Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verpflichtet Eigentümer zum Austausch veralteter Heizsysteme. Nach § 72 GEG müssen Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden. Zudem schreibt § 71 GEG vor, dass Neubauten ab 2024 mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien zur Wärmeversorgung nutzen müssen.

  4. Fördermöglichkeiten nutzen – Seit August 2024 gibt es umfangreiche Förderprogramme für den Heizungstausch. Die staatliche Förderung beträgt mindestens 30 Prozent, unter bestimmten Bedingungen können sogar bis zu 70 Prozent der Kosten übernommen werden. Diese Förderungen sind im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 geregelt.

  5. Wertsteigerung der Immobilie – Eine moderne Heizungsanlage erhöht den Marktwert eines Hauses und verbessert die Energieeffizienzklasse, was insbesondere bei einem geplanten Verkauf vorteilhaft ist.

 

Welche Heizsysteme kommen infrage?

Der Umstieg auf ein neues Heizsystem sollte gut überlegt sein. Folgende moderne Heiztechnologien stehen zur Auswahl:

  1. Wärmepumpen – Sie nutzen Umweltwärme aus Luft, Erde oder Wasser und sind besonders effizient. Die Bundesregierung fördert den Einbau von Wärmepumpen durch das BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude). Seit 2024 müssen Wärmepumpen mindestens eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,5 aufweisen, um förderfähig zu sein.

  2. Solarthermie – Diese Anlagen nutzen Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Sie eignen sich besonders in Kombination mit anderen Heizsystemen und sind nach § 35 GEG eine anerkannte Technologie zur Deckung des erneuerbaren Wärmeanteils.

  3. Biomasseheizungen – Heizungen, die mit Pellets oder Holz arbeiten, sind CO₂-neutral und gelten als nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen. Die Installation solcher Heizungen wird durch das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gefördert.

  4. Brennstoffzellenheizungen – Sie erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme und gelten als besonders effizient. Allerdings sind die Anschaffungskosten noch relativ hoch, sodass eine staatliche Förderung entscheidend sein kann.

 

Was ist bei der Planung zu beachten?

  1. Energieberatung – Vor dem Heizungstausch empfiehlt es sich, eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen. Nach § 88 GEG besteht für Eigentümer die Pflicht, sich über den Heizungstausch beraten zu lassen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

  2. Gebäudedämmung – Eine neue Heizung entfaltet ihr volles Potenzial erst, wenn das Gebäude ausreichend gedämmt ist. Unzureichende Dämmung kann die Effizienz der Anlage stark beeinträchtigen.

  3. Kosten-Nutzen-Analyse – Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung hilft, die Investitionskosten und langfristigen Einsparungen realistisch abzuwägen.

  4. Zukunftssicherheit – Das gewählte Heizsystem sollte nicht nur den aktuellen gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch zukünftige Entwicklungen berücksichtigen. Technologien wie Wasserstoff-ready Heizungen oder hybride Systeme bieten langfristige Flexibilität.

 

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Fristen

Das GEG sieht verschiedene Übergangsfristen und Anforderungen vor:

  • Ab dem 1. Januar 2024: Neue Heizsysteme in Neubauten müssen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

  • Ab 2026: Der Einbau neuer Gasheizungen wird nur noch in Ausnahmefällen gestattet.

  • Ab 2045: Der Betrieb von Heizungen mit fossilen Brennstoffen ist vollständig untersagt.

 

Wer seine Heizung nicht rechtzeitig umstellt, kann mit Bußgeldern rechnen. Verstöße gegen die Austauschpflicht alter Heizungen können mit Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro 

geahndet werden.

 

Fazit

Der Austausch einer alten Heizung bietet zahlreiche Vorteile: geringere Energiekosten, bessere Umweltverträglichkeit und langfristige Zukunftssicherheit. Durch die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und die Nutzung staatlicher Förderprogramme kann der Wechsel wirtschaftlich attraktiv gestaltet werden. Hauseigentümer sollten sich frühzeitig mit dem Thema befassen, um rechtzeitig auf die neuen Regelungen vorbereitet zu sein und langfristig von den Vorteilen eines modernen Heizsystems zu profitieren.

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